
Die Früchte der Blauen Heckenkirsche sind das erste Obst der Saison. Sie reifen zwei Wochen früher als Erdbeeren. Ihre frühe Reife ist ihr größter Vorteil, denn schon Mitte Mai können Sie sich auf die ersten Früchte im Garten freuen. Ihre Früchte schmecken ähnlich wie Heidelbeeren, haben einen hohen Nährwert und enthalten viele wertvolle biologisch aktive Substanzen mit medizinischer Wirkung. Darüber hinaus sind Blaue Heckenkirschen anspruchslos, krankheitsresistent, vertragen Fröste bis -45 °C. Sie vertragen jedoch auch Trockenheit gut und können auf allen Bodenarten angebaut werden. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu Heidelbeeren benötigt die Blaue Heckenkirsche keinen sauren Boden. Anbau und Schnitt ähneln denen der Schwarzen Johannisbeere. Da sie fremdbefruchtet ist, sollten mindestens zwei Pflanzen unterschiedlicher Sorten zusammen gepflanzt werden.
Dank ihres einfachen Anbaus, der frühen Reife und der einzigartigen Beerenzusammensetzung hat diese leckere, erfrischende Frucht eine vielversprechende Zukunft. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Wunderpflanze im eigenen Garten anzubauen, denn die Früchte der der Blauen Heckenkirsche sind im Handel nicht erhältlich und werden nur selten auf dem Markt angeboten.
Um hohe Erträge dieser frühen Früchte zu erzielen, ist es wichtig, sich mit einigen Merkmalen der Blauen Heckenkirsche vertraut zu machen
Die Blaue Heckenkirsche ist ein Strauch, der je nach Sorte 1,5–2,5 Meter hoch und 1–2 Meter breit wird. Sie beginnt 2–3 Jahre nach der Pflanzung Früchte zu tragen und erreicht 5–6 Jahre nach der Pflanzung die volle Fruchtreife. Dann erreicht der Ertrag pro Strauch 2,5–3,5 kg Früchte, unter idealen Wachstumsbedingungen sogar 6-8 kg. Die Pflanzen zeichnen sich durch eine hohe Frostbeständigkeit aus. Die Sträucher vertragen Fröste bis -45°C, die Blüten überstehen Frühjahrsfröste bis -8°C. Die Blaue Heckenkirsche wächst und trägt 20–30 Jahre lang Früchte an einem Standort.
Bestäubung
Die Blüten der Blauen Heckenkirsche sind zwittrig, aber nicht selbstbestäubend. Daher benötigen sie zur Bestäubung mindestens eine weitere Blaue Heckenkirsche einer anderen Sorte. Wenn Sie mehrere Pflanzen derselben Sorte pflanzen, blühen diese im Frühjahr üppig, der Ertrag ist jedoch gering. Je mehr Sorten Sie also in einem Garten pflanzen, desto höher ist die Ernte. Bienen sind gute Bestäuber, bei schlechtem Wetter sind Hummeln jedoch die einzigen Bestäuber.
Standort
Beachten Sie bei der Standortwahl, dass die Blaue Heckenkirsche zwar anspruchslos an den Boden ist, aber auf schweren Lehm- und leichten Sandböden schlecht wächst. Sie verträgt unterschiedliche pH-Werte und ist daher sowohl für saure als auch für alkalische Böden geeignet. Sie wächst gut und trägt Früchte an hellen, windgeschützten Standorten. Im Schatten und Halbschatten werden die Beeren teilweise reduziert. Aber Vorsicht: Wenn Sie die Blaue Heckenkirsche in einem Gebiet mit hohen Sommertemperaturen anbauen, ist es unbedingt erforderlich, dass die Blaue Heckenkirsche mittags im Schatten eines Baumes, Zauns o. Ä. steht. Das Pflanzen der Blauen Heckenkirsche in abfallenden Tälern, Gruben mit Kaltluftstauung und Feuchtigkeitsstau oder an Orten mit hohem Grundwasserstand ist ungeeignet. Die Blaue Heckenkirsche verträgt keine anhaltende Staunässe und Überschwemmungen durch Frühjahrshochwasser. In Trockenperioden, insbesondere während des intensiven Triebwachstums, ist eine Bewässerung von Vorteil.
Pflanzung der Blauen Heckenkirsche
Befreien Sie den Boden vor dem Pflanzen von mehrjährigem Unkraut. Graben Sie im Herbst den Boden um und geben Sie 8–10 kg organischen Dünger (Mist, Humus, Kompost, Torf) pro m² hinzu. Die Blaue Heckenkirsche wird im Abstand von 2,5 × 1,5 m gepflanzt. Ein ausgewachsener Baum erreicht eine Höhe von 1,5 bis 2 Metern und eine durchschnittliche Breite von 1,5 Metern. Graben Sie ein 30–40 cm breites und 25–30 cm tiefes Pflanzloch. Mischen Sie einen Teil des ausgehobenen Bodens mit organischem Dünger und füllen Sie ihn in das Pflanzloch. Achten Sie beim Pflanzen darauf, dass der Wurzelhals auf Bodenniveau oder 3 cm darunter liegt. Drücken Sie die Erde rund um die Pflanze fest und streuen Sie Rindenmulch, Torf oder Kompost 1–2 cm hoch darüber. Düngen Sie in den ersten drei Jahren nach dem Pflanzen nicht. Die Pflanze zieht Dünger aus der Erde, die Sie beim Pflanzen hinzugefügt haben.
Düngung
Ab dem dritten Jahr düngen Sie die Pflanzen dreimal jährlich mit organischen und mineralischen Düngemitteln. Die erste Düngung erfolgt zu Beginn der Vegetationsperiode in der zweiten Märzhälfte mit Stickstoffdünger. Diese Düngung stärkt das Triebwachstum und sorgt für eine kräftige Blattfläche. Pro 1 m² 20 g Harnstoff oder 30 g Ammoniumnitrat kreisförmig um die Pflanze auf den Boden auftragen. Die zweite Sommerdüngung erfolgt nach der Ernte Anfang Juni in Kombination mit dem Auflockern des Bodens rund um die Sträucher. Diese Düngung fördert die Blütenbildung. Besonders wirksam ist Flüssigdünger aus Gülle im Verhältnis 1:4, 10 l pro Strauch. Alternativ können Sie auch Ammoniumphosphat- oder NPK-Dünger in einer Menge von 25–30 g pro Strauch verwenden. Um die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen zu erhöhen und das Wachstum und die Entwicklung des Wurzelsystems zu verbessern, führen Sie die dritte Herbstdüngung durch. Pro 1 m² verteilen Sie 15 g Doppelsuperphosphat und Kaliumsalz flach auf der Erdoberfläche kreisförmig um die Pflanze herum. Ausgewachsene Blaue Heckenkirschen in voller Fruchtbildung benötigen diese Düngung mindestens alle 2–3 Jahre. Die restliche Pflanzenpflege besteht aus der rechtzeitigen Entfernung von Unkraut und dem regelmäßigen Hacken der Erdoberfläche rund um die Sträucher in einer Tiefe von 5–8 cm während der Wachstumsperiode.
Nährwert
Blaue Heckenkirschenbeeren sind reich an Vitaminen, Antioxidantien und Ballaststoffen. Sie sind besonders bekannt für ihren hohen Gehalt an Anthocyanen, die zu ihren antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften beitragen. Die Früchte sind eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C und Vitamin A, wobei einige Sorten mehr Vitamin C enthalten als Orangen. Sie enthalten außerdem Vitamin K und andere wichtige Vitamine. Sie sind reich an Antioxidantien, darunter Anthocyane, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt sind. Blaue Heckenkirschenbeeren sind eine gute Quelle für Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen. Sie enthalten wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Mangan, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink und Kupfer. Blaue Heckenkirsche übertrifft hinsichtlich ihres Gehalts an biologisch aktiven Substanzen Aronia, Holunder und Schwarze Johannisbeere.
Medizinische Wirkungen
Der hohe Gehalt an Antioxidantien, insbesondere Anthocyanen, in Blauen Heckenkirschen kann Entzündungen lindern und vor Zellschäden durch freie Radikale schützen. Studien deuten darauf hin, dass die Inhaltsstoffe der Blauen Heckenkirsche den Blutdruck senken und die Herzgesundheit verbessern können. Erste Studien deuten darauf hin, dass Blaue Heckenkirschen aufgrund ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkung potenziell krebshemmend wirken können. Die Beeren werden traditionell zur Förderung von Langlebigkeit und Sehkraft verwendet, und einige Forschungsergebnisse deuten auf hepatoprotektive (leberschützende) und antidiabetische Eigenschaften hin.
Fruchtverwendung
Blaue Heckenkirschen sind vielseitig verwendbar und können auf vielfältige Weise genossen werden. Sie können frisch, gefroren oder getrocknet verzehrt werden und werden auch in verschiedenen verarbeiteten Lebensmitteln wie Marmeladen, Gelees, Säften und Backwaren verwendet. Darüber hinaus werden sie in Getränken wie Wein und Likören verwendet. Blaue Heckenkirschenbeeren schmecken köstlich, wenn sie direkt vom Strauch gegessen werden. Sie können Salaten für ein einzigartiges Aroma und eine einzigartige Textur hinzugefügt werden. Aufgrund ihres hohen Pektingehalts eignen sich Blaue Heckenkirschen ideal für die Herstellung von Marmelade und Gelees. Sie können zu erfrischenden Säften und Smoothies gemixt werden. Blaue Heckenkirschenbeeren können in Torten, Kuchen, Muffins und andere Backwaren eingearbeitet werden. Sie werden zur Herstellung von Wein, Likören und anderen alkoholischen Getränken verwendet. Die Früchte können zur Herstellung einer Vielzahl von Desserts verwendet werden, darunter Eiscreme und Joghurt-Toppings. Blaue Heckenkirschensirup kann zum Würzen von Pfannkuchen, Waffeln oder anderen Gerichten verwendet werden. Beerenpulver wird in einigen Nahrungsergänzungsmitteln verwendet. Blaue Heckenkirschenfrüchte mit ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien werden in einigen Kosmetikprodukten verwendet.