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Von der Felsenbirne mit dem Gattungsnamen "Amelanchier" sind in heimischen Gärtnereien rund 25 verschiedene Sorten erhältlich. Die Bezeichnung kommt aus dem französischen und bedeutet "kleine Äpfelchen". Auch bei den Kelten und Galliern wird die Felsenbirne bereits erwähnt. Felsenbirnen zählen zu den Kernobstgewächsen. Ihre Früchte schmecken aromatisch und süß.
Die Wuchsform der Felsenbirne ähnelt einem stark verholzten Strauch. Die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamackii) wird zwischen vier und sechs Meter hoch. Die Ährige Felsenbirne (Amelanchier spicata) erreicht eine Höhe von einem halben bis 2,5 Meter. Die Hängende Felsenbirne (Amelanchier leavis) wird drei bis fünf Meter groß. Die einheimische Felsenbirne (Amelanchier ovalis) als Urform erreicht eine Größe zwischen einem und drei Metern.
Im Frühjahr überzieht sich der Strauch ab April mit einer immensen Fülle von zierlichen weißen Blüten. Die sternförmigen Blüten bilden traubenförmige Blütenstände. Die fast gleichzeitig erscheinenden jungen Blätter sind hellgrün und haben eine länglich ovale Form. Kurz nach der Blüte bilden sich die ersten Früchte. Ihre Farbschattierung reicht von dunkelblau bis blauschwarz und purpurfarben. Das Fruchtfleisch hat die gleiche Farbe und besitzt kleine Kerne. Die Früchte sind Anfang bis Ende Juli reif und können vom Strauch gegessen werden. Alle Arten der Felsenbirne bringen essbare Früchte hervor. Die Früchte von der Größe einer Heidelbeere eignen sich als Fingerfood oder für das Einkochen zu Saft und Marmelade. Werden die Früchte getrocknet, dann ähneln sie Rosinen. Geschmacklich erinnern die Früchte der Felsenbirne an Kirschen mit Marzipan. Das Aroma steckt in den kleinen Samenkörnern. Einige Hobbygärtner verwenden die Früchte zur Herstellung von Likör. Die purpurfarbenen Kelchblätter krönen die Oberseite der Früchte.
Im Herbst überrascht die Felsenbirne mit einer spektakulären Herbstfärbung. Durch die orangeroten Blätter wird die Felsenbirne im Garten zum Blickfang bis sie ihre Blätter abwirft. Im Volksmund wird die Felsenbirne als Edelweißstrauch oder Felsenmispel bezeichnet.
Felsenbirnen werden immer unterschätzt. Sie wachsen nahezu auf jedem Boden. Trockenheit macht ihnen wenig aus und auch in voller Sonne oder Halbschatten gedeihen sie gut. Im vollen Schatten blüht die Felsenbirne nicht so reichhaltig wie an einem sonnigen Standort. Klein bleibende Felsenbirnen eignen sich für den Vorgarten oder für Blumenkübel. Als Hecke dient der Strauch als Versteck und als Futterquelle für zahlreiche Vogelarten. Die Kupfer-Felsenbirne eignet sich besonders für die Wuchsform einer Hecke, da der Strauch sehr in die Breite wächst. Die Umfriedung des Grundstückes mit mehreren Felsenbirnen bietet zu jeder Jahreszeit einen andern Anblick. Allerdings ist der Wuchs nicht so blickdicht wie bei anderen Heckenpflanzen. Die Felsenbirne ist resistent gegen Abgase und kommt auch mit einem Stadtklima gut zurecht. Bienen schätzen die vielen kleine Blüten im Frühjahr als zuverlässige Weide.
Eine Felsenbirne muss eigentlich nicht beschnitten werden. Bei jungen Felsenbirnen sollte in den ersten Jahren von einem Rückschnitt abgesehen werden. Verliert der Strauch seine Form, dann können die ältesten Triebe herausgeschnitten werden. Ein Verjüngungsschnitt sollte in zwei Stufen durchgeführt werden. Er erstreckt sich über zwei Jahre und wird jeweils im Frühjahr, an der Hälfte der Zweige, durchgeführt.
Soll sich die Felsenbirne zu einem Baum entwickeln, dann werden im Herbst oder Winter die niedrigsten Zweige abgesägt. Mit dem Schnitt sollte im Abstand von 5 cm bei dünnen Zweigen und 10 cm bei dicken Zweigen begonnen werden. Dadurch wird eine Beschädigung des Astkragens vermieden. Die verbleibenden Stümpfe werden anschließend abgesägt. Dieses Verfahren wird als "opkronen" bezeichnet. Darf die Felsenbirne unbeschnitten wachsen, dann bildet die Felsenbirne nach mehreren Jahren eine schirmartige Formation mit leicht überhängenden Außenzweigen.
Ein weißer Belag an den Blättern deutet auf einen Befall mit Echtem Mehltau hin. Der Befall erfolgt vom Frühsommer bis zum Herbst. Der Mehltau tritt besonders dann auf, wenn auf warme Tage kühle Nächte mit Tau folgen. Echter Mehltau lässt sich mit einem Fungizid bekämpfen. Felsenbirnen können durch Feuerbrand befallen werden. Feuerbrand wird durch Bakterien verursacht. Bei Feuerbrand färben sich die Blütenstile schwarz. Die Blätter weisen eine grünbraune bis schwarzbraune Färbung auf. Sind Blätter, Blüten und Früchte abgestorben, dann bleiben sie an dem Strauch hängen. Stark befallene Gehölze müssen gefällt und verbrannt werden. Leicht befallene Sträucher werden bis 70 cm ins gesunde Holz zurückgeschnitten.
Als Naschfrüchte eignen sich die apfelförmigen Beeren für den Rohgenuss, aber auch in Form von Saft, Likör oder Wein schmecken die saftigen Sammelscheinfrüchte des Rosengewächses. Mit ihrem feinen Kirsch-, zuweilen auch Heidelbeer- und Marzipan-Bukett sowie ihrer intensiven Farbe bereichern sie ebenso Kuchen und Gebäck. Da die Früchte sehr pektinhaltig sind, eignen sie sich darüber hinaus vor allem für Gelee, Konfitüre und Mus. Immer öfter machen die Beeren der Felsenbirne neben ihrem hervorragenden Geschmack auch wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe von sich reden: Sie sind reich an Mineralstoffen (Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen und Phosphor), Vitamin C, Ballaststoffen, Leucoanthocyanen und Gerbsäuren. In Kanada wird die "Erlenblättrige Felsenbirne" oder "Saskatoon" (Amelanchier alnifolia) bereits systematisch auf Plantagen angebaut und vermarktet.