Blaubeeren ernten wir früher als Erdbeeren

Posted by Miroslav Gavalec 21.01.2017 0 Comment(s) Obst und gesunder Lebensstil,

Blaubeere Vostorg

 

Die Früchte der Blaubeere, die auch als Kamtschatka-Heckenkirsche, Sibirische Blaubeere oder Honigbeere bezeichnet wird, gehören zu den frühesten in der Saison und erreichen ihre Reife bereits im Mai! Sie enthalten viele für den menschlichen Organismus außerordentlich förderliche Vitamine und Mineralien, was vielfältige Möglichkeiten einer Nutzung der Blaubeere als diätetische Pflanze, zur Krankheitsvorbeugung und sogar als Heilpflanze eröffnet. Experten haben in ihnen Verbindungen gefunden, die der Alterung der Zellen vorbeugen und bezeichnen ihre Früchte folglich als „Jungbrunnen-Blaubeeren”. Es handelt sich um eine anspruchslose Pflanze, die einfach anzubauen ist. Neue Varietäten vereinen die besonders erwünschten Eigenschaften in sich: große Dessert-Früchte mit süßsaurem Geschmack ohne Bitterkeit, Dürreresistenz, Langlebigkeit, Frostresistenz und eine zeitige Blüten- und Fruchtbildung. Durch die außergewöhnlich gesundheitsfördernden Eigenschaften der gezüchteten Varietäten ist der Einsatz ökologischer Anbaumethoden möglich.

 

Wirkstoffe und Nährwert

 

Die Früchte der Blaubeere sind reich an Vitaminen, darunter an Carotin (Provitamin A), Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Folsäure (B9), Pyridoxin (B6), Rutin (Р) sowie Pektinen und Gerbstoffen. Die Beeren enthalten viele für den Organismus nützliche natürliche Mengenelemente (Magnesium, Bor, Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor) und Spurenelemente (Mangan, Kupfer, Barium, Silizium, Jod). Hinsichtlich des Vitamin-C-Gehalts der Früchte (40-60 mg%) stehen sie der Zitrone in nichts nach und in den Blättern steigt dieser Wert sogar auf bis zu 200 mg% an („Сады России”; Lidia Wasiljewna Jurina). Andere Quellen geben an, dass der Vitamin-C-Gehalt sogar bis 150 mg/100 g betragen kann („Сады России”; Wladimir Sergejewitsch Iljin). Die Beeren enthalten um 50% mehr Polyphenole (darunter fünfmal mehr Anthocyanin) und mehr als doppelt so viel Antioxidantien als die Beeren der V. myrtillus. Laut http://haskapberries.com ist der Gehalt an Antioxidantien der höchste unter den gegenwärtig untersuchten Pflanzenfrüchten. Der ORAC-Wert (Oxygen Radical Absorbance Capacity (ORAC) - das heißt die Fähigkeit zum Abfangen von Sauerstoffradikalen durch Antioxidantien beträgt 13400 mmol/100 g - das ist ein ganz außergewöhnlicher Wert! Zusätzlich wurde auch der Gehalt an Phenolen mit 1014 mg/100 g, Anthocyanin mit 949 mg/100 g und Bioflavonoiden mit 887 mg/100 g untersucht.
Die Früchte zeichnen sich durch einen hohen Trockenmassegehalt (19%) aus, sie enthalten Zucker (12,5%) - hauptsächlich in Form von Glucose - 75%, Saccharose - bis zu 11,4% und in geringerer Menge als Fructose, Galactose und Rhamnose. In frischen Früchten finden sich auch beträchtliche Mengen an diätetischen Produkten wie Sorbitol und Inositol.
Den oben aufgeführten Substanzen wird eine große Bedeutung bei der Krebsvorsorge, Herzkrankheiten und Diabetes zugeschrieben.

 

Wirkung und Verwendung

 

In der Volksmedizin werden die Beeren als die Kapillargefäße stärkendes Mittel bei Herz- und Gefäßkrankheiten sowie Erkrankungen des Magens, der Leber und der Gallenblase verwendet. Sie fördern die Ausscheidung radioaktiver Stoffe. Die Beeren werden bei Vitaminmangelerkrankungen zum Verspeisen empfohlen, wenn der nach dem Winter geschwächte Körper Ascorbinsäure benötigt. Der Saft der Beeren kuriert Pilzkrankheiten und Geschwürbildungen und der Sud aus Blättern und Blüten - Augen-, Hals- und Hautkrankheiten. In den Rezepturen der tibetanischen Medizin wird als Mittel gegen Kopfschmerzen, Rheumatismus, Gelenkentzündungen und starke Magenschmerzen ein Sud aus der Rinde des Blaubeerstrauches verschrieben. Bei Augenerkrankungen wird ein Aufguss aus den Blüten, in Form von Umschlägen, verwendet. Zur Behandlung von Wunden werden zerstoßene Blätter genommen, die infektionshemmende Eigenschaften besitzen. Aus den getrockneten jungen Trieben, die in der Blütezeit gesammelt werden, wird ein Sud zubereitet, der als harntreibendes Mittel und Mittel gegen Haarausfall Verwendung findet.

Die Beeren sind zum Verzehr in frischem Zustand sowie für Zubereitungen verschiedener Art, in Kuchen, Speiseeis, Joghurt, Kompotten, Säften und Weinen geeignet. Dank ihres hohen Gehalts an Pektinen (2%) besitzen die Beeren eine gute Gelierfähigkeit und eignen sich ausgezeichnet für Mus, Marmeladen und Konfitüre. Der dunkelrote Saft ist auch ein guter Farbstoff für andere Säfte und Lebensmittel. Die getrockneten Früchte wahren alle ihre wertvollen Eigenschaften. Sie eignen sich auch hervorragend zum Einfrieren, wobei sie nach dem Auftauen in eine weiche Masse zerfallen und ein Mus ergeben, das sich ausgezeichnet als Dessert eignet.